...möchte ich von einem eifersüchtigen Ehemann auf der Tanzfläche erschlagen werden!
Das war der Plan von Willi Schröer, wie er sich sein Ableben vorstellte.
Leider ging der Plan nicht ganz auf und so verabschieden wir uns von ihm im Alter von 96 Jahren.
Seit dem 01. Juni 1939 ist er unserer Schützengesellschaft treu und so gerne hätten wir ihm in unserem 110. Jahr in 2019 die Ehrennadel für 80 Jahre Vereinsmitgliedschaft verliehen.
Wir verdanken Willi Schröer unsere Avantgarde, die er zusammen mit Edmund Mennenkamp und Heinz Bierkämper gründete und lange Zeit als erster Kommandeur anführte.
Als Ehrenkommandeur der Garde stand er stets an der Seite der jungen Leute, um ihnen, manchmal Grenzen, aber immer Möglichkeiten aufzuzeigen.
Über das Offizierskorps, führte Willi als Oberst die Schützenumzüge an und einmal, 1976, nahm er die Parade als Schützenkönig ab.
Zu seinem 40-jährigen Jubiläum 2016 hat er einen Beitrag für unsere Schützenpost geschrieben, der an Aktualität und Wertigkeit nichts eingebüßt hat und den wir hier noch einmal veröffentlichen möchten.
Liebe Schützenschwestern und Schützenbrüder,
Lasst mich mit einem Zitat beginnen:
Wie alt man geworden ist, sieht man an den Gesichtern
derer, die man jung gekannt hat.'' Heinrich Böll
Ich bin jetzt 93 Jahre alt und bin froh um jedes Gesicht welches ich jung gekannt habe. Aber auch an anderen Dingen kann ich erkennen, dass ich älter geworden bin. Z.B. auch daran, dass mein
Königsschuß nun schon 40 Jahre her ist.
Wie gestern ist noch die Erinnerung an einen Endkampf mit 14 Schützen – an große Hitze die meiner Frau Luise als meine Königin und mir einiges abverlangt hat und an eine dicht gesäumte
Wiescherhöfener Str. beim Abholen. Schnappschüsse des (Vereins-)Lebens – an die ich mich gern erinnere.
Ich bin Mitglied des Schützenvereins seit dem 1.6.1939. Eine lange Zeit.
Ich durfte viele Aufgaben im Verein übernehmen, unter anderem Avantgardenkommandeur - jetzt Ehrenkommandeur, Oberst und auch König.
Schöne und schwierige Zeiten lösen sich in einem Schützenleben immer wieder ab.
Alle die nun Verantwortung tragen sei gesagt:
Ein lebendiges Vereinsleben zu gestalten und über sehr lange Zeit aufrecht zu erhalten, ist mit viel Einsatz und Arbeit verbunden. Es sind die Vereinsmitglieder, die ihre Zeit und Kraft
ehrenamtlich in die Belange und das Wohl ihres Vereins investieren.
Möge der Verein auch weiterhin den richtigen Weg finden, um in einer sich ständig ändernden Welt die Anziehungskraft zu besitzen, die erforderlich ist, die Werte und die geschichtlich gewachsene
Tradition des Schützenwesens zu erhalten. Mögen sich immer Frauen und Männer finden, die den Gemeinschaftssinn unseres Vereins in Frieden und Freiheit weitertragen.
Freundschaft, Liebe, Nächstenliebe, Freisinn und Gerechtigkeit sowie Pflichterfüllung und Treue." Diese Werte in die nächste Generation weiterzutragen, sei eine der wichtigsten Aufgaben der
Schützengemeinschaft.
Mit Horrido
Euer Willi Schröer
Wir verabschieden uns von einem tollen Menschen und sind dankbar, für eine tolle Zeit mit ihm.
HORRIDO