Westfälischer Anzeiger Montag, 09. Juni 2008
Peters im royalen Olymp
Mit 151. Schuss ist der bKönigsadler der Schützen Wiescherhöfen-Weetfeld besiegt.
Neuer Regent liefert spannenden Dreikampf mit Frau und Vermieter
WIESCHERHÖFEN/WEETFELD
Da stockte für einen Moment der versammelten Schützen-gesellschaft der Atem: Mit nur einem Schuss holte Klaus Dieter Peters den gesamten Rumpf des Vogels von der Stange und erhob sich damit an die Spitze des royalen Olymps der Schützen.
Mit einer derart schnellen Entscheidung hatte niemand gerechnet. Die Insignien waren dem feindlichen Beschuss bereits alle bis zum 47. Treffer zum Opfer gefallen.Danach tat sich wenig.
Es kristallisierte sich zwar ein spannender Dreikampf zwischen Klaus Dieter Peters, seiner Frau Marion Peters sowie Schützenbruder Manfred Harbach, die gemeinsam in einem Mehrfamilienhaus wohnen, heraus, doch der hölzerne Adler erwies sich als äußerst widerstandsfähig
Zumindest bis zum 151. Schuss, als Klaus Dieter Peters - von seinen Kameraden "KDP" genannt - gegen 17.45 Uhr das Gewehr ergriff. "Das war ein super Treffer. Da ist ein riesiges Teil abgefallen", sagte Augenzeuge und 2. Vorsitzender Rüdiger Sporkert.
Während seine Frau einfach nur froh war, dass der Königstitel in der Familie bleibt, war Peters überglücklich, dass ihm selbst der entscheidende Treffer gelang: "Das ist der Wunsch eines jeden Schützen. Ich kann das gar nicht beschreiben. Ich bin seit 22 Jahren Mitglied im Verein.
Der Königstitel hat mir noch gefehlt", sagte er überwältigt. Auch seine Frau, die er sich selbstredend zur Mitregentin erkor, war ganz aus dem Häuschen: "Das ist total genial. Mein Vater ist dieses Jahr Jubelkönig und ich bin seit 20 Jahren in der Avantgarde. Das ist ein super Timing."
"Mit Manfred Harbach hatten wir einen ebenbürtigen Gegner", erzählte der 47-jährige, der von Beruf Busfahrer ist. prekäre Folgen könnte die Niederlage Harbachs allerdings für die Peters' haben: "Ich hoffe nur, dass wir jetzt keine Mieterhöhung bekommen scherzte der frischgebackene König. Konkurrent Harbach ist nämlich gleichzeitig der Vermieter des Paares.
Als gegen Abend das Unwetter im Feldlerchenweg Station machte, tummelten sich Schützen-gesellschaft und Gäste im Festzelt. Um die Stimmung aufzulockern stimmten der Spielmannszug "Klingendes Spiel Bönen" und die Blasmusiker der Freiwilligen Feuerwehr Oelde spontan einige Stücke an.
Während des Festballs sorgte die Frankie-Dark-Band aus Hamm mit Coversongs für flotte Sohlen auf dem Parkett.